Familienzuwachs – mehr von uns

  1. Blog
  2. Familienzuwachs – mehr von uns

Jetzt da Nummer 4 sich jeden Tag auf den Weg machen kann, wird es mir wieder bewusst: wie groß wir in den letzten Jahren geworden sind. Immer wieder mussten wir über uns hinaus wachsen. Mal tat das weh, mal hat es Spaß gemacht.

Jeder von uns ist größer geworden. Herzen haben Platz gemacht. Eine Wohnung wurde gewechselt. Bald sind wir stolze Busbesitzer. Mit sechs Sitzen. Denn danach ist Schluss.

All das war nie so geplant. Und doch musste es genau so kommen. Sonst hätte ich es vielleicht nie gesehen. Dass ich genau das kann. In meiner Familie aufgehen, meine Stärken und Schwächen einbringen, Liebe geben und zurück erhalten. Ohne, dass ich mich darauf reduziere. Ich bin gewachsen. Bestehe aus neuen 100% von mir.

Es gab Tage, da hatte ich das Gefühl als hätte man mich wie wie einen alten Teller aus Unachtsamkeit fallen lassen. Zersprungen in unendlich viele Teile. Heile zu werden, um so zu sein wie vorher, das ging schlicht und ergreifend nicht. Versucht habe ich es dennoch. Habe mich angestrengt, daran aufgerieben und bin verzweifelt. Es fühlte sich nach Verlust an. Es machte mich traurig, angespannt und ängstlich.

Doch wenn man als Familie wächst, dann zerspringt man meist gleichzeitig. Ränder werden gesprängt, Gewohnheiten lösen sich auf und so willkommen das Neue sein mag, machen sich dadurch Risse breit. Bei dem einen klein und fein, mit Liebe und Aufmerksamkeit auffüllbar. Bei dem ein oder anderen, geht etwas zu Bruch.

Gelernt habe ich aus den letzten Jahren folgendes: Wir sind wie ein Mosaik. Die Kunst als Familie zusammenzuwachsen, liegt vielleicht darin nicht alles immer beibehalten zu wollen wie es ist, sondern darauf zu achten, dass nichts verloren geht. Sorgsam die kleinen Teile zu achten und zu schätzen. Ihnen Zeit zu geben, um ihren Platz zu finden. Bis alles zusammen ein Bild ergibt. Oder eben eine neue Schüssel. Aus der alle schöpfen. Randvoll mit Erinnerungen. Die wir alle teilen. Die uns zu einem Ganzen machen. Zu etwas wundervollem neuen.

Deine Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuche es erneut.
Deine Anmeldung war erfolgreich.
Nimm dir einmal im Monat Zeit für dich, um Impulse zum Nachdenken, sortieren und klären zu erhalten. 
Wir verwenden Brevo als unsere Marketing-Plattform. Indem du das Formular absendest, erklärst du dich einverstanden, dass die von dir angegebenen persönlichen Informationen an Brevo zur Bearbeitung übertragen werden gemäß den Datenschutzrichtlinien von Brevo.
"Sein & Werden"-Newsletter

Andere Blogartikel entdecken

deine Grenzen – dein Freiraum

In meinem Kopf gab es viele Ideen davon, wie ich leben werde, wenn ich Kinder habe. Wie ich aus der Zeit meiner Schwangerschaft, der Elternzeit hervorgehe und in meiner Rolle als Mutter ankomme.

Der Toleranzbereich der Normalität

Letzte Woche dauerte Tillis Schwimmstunde im Einzelunterricht gerade mal ganze 20 Minuten. Im Gang zu den Umkleiden übernehme ich einen sichtlich platten Tilli von einer ebenso ersichtlich geforderten Trainerin.

Aufgewacht

Es ist noch dunkel. Was es sowieso ist, wenn unser Wecker klingelt. Um 05:50h. Deine leise schlurfenden Füße auf dem Parkett, zeugen von Restmüdigkeit.

Worte für deine Gedanken

Einhergehend mit der Diagnose Trisomie 21 habe ich mich immer wieder gefragt, wie ich Tilli einmal verstehen werde. Wobei das ist nicht ganz richtig. Ich habe mich gefragt, wie Tilli es schaffen kann sich verständlich zu machen.

Einzelteile eines großen Ganzen

Leise lege ich mich zu Frida ins Bett. Ich streiche ihr die Haare aus dem Gesicht und schaue in ihre leicht geröteten Augen. Die letzte Träne trocknet bereits auf der kleinen Wange.

Und dann kam Tilli

Das Leben ist das was passiert, während du dabei bist Pläne zu schmieden. Manchmal glaube ich, dass diese Aussage für uns gemacht wurde.

41 + 0 oder wie am Ende alles gut wird / Teil II

Dass ich bisher noch nie einen Geburtsbericht verfasst habe, liegt, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, daran, dass ich mit den beiden vorangehenden Entbindungen lange Zeit nicht vollends meinen Frieden schließen konnte.